16. April 2024

Kirchenmusik

Michael Müller-Ebbinghaus ist ab 1. Juni 2023 Kirchenmusiker unserer Gemeinde. Christina Schulte von der Gemeindebrief-Redaktion hat mit ihm ein Interview geführt:

Frage:Wo und wann sind Sie geboren?

Antwort: Ich wurde am 25.08.1967 in Siegen-Hüttental, jetzt Weidenau, geboren.

F. Welche Ausbildung haben Sie absolviert?

A. Zunächst habe ich die Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker absolviert und hatte ursprünglich vor, Elektrotechnik oder Informatik zu studieren. Als mich dann aber während der Fachoberschule (FOS) und dem Zivildienst die Kirchenmusik sehr begeisterte, habe ich mich auf die Aufnahmeprüfung zu dem Kirchenmusikstudium vorbereitet und schließlich in Frankfurt am Main an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Kirchenmusik studiert und mein B-Examen abgelegt. Berufsqualifizierende Weiterbildungen im Bereich der Popularmusik und die Ausbildung zum Orgelsachverständigen kamen im Laufe der Zeit hinzu.

F. Haben Sie einen Lieblingskomponisten oder eine Lieblingsepoche?

A. Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da ich musikalisch sehr breit aufgestellt bin. Zunächst sind da meine Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach und Max Reger. Dann begeistern mich avantgardistische Kompositionen, die mit ungewohnten Klangflächen arbeiten oder auch der Este Arvo Pärt. Zusätzlich gibt es den Bereich des Gospels, bei dem ich Joakim Arenius, Kirk Franklin und neuerdings Timo Böcking sehr schätze. Privat wäre dann der Bereich Rock-Pop oder Hip-Hop/ Rap-Musik zu nennen. Gerade im Hip-Hop und Rap-Bereich lerne ich durch meine beiden Söhne, von denen der ältere selber seit einigen Jahren Beats produziert und veröffentlicht, immer wieder spannende Künstler und Songs kennen. Und aus meiner Jugendzeit sind da die großen Bands, die mich bis heute begeistern:  ‚Pink Floyd, Emerson Lake and Palmer oder Genesis. 

F. Haben Ihnen Ihre Eltern das Musikalische in die Wiege gelegt?

A. Die musikalische Ader stammt von meinem Vater, der sich für französische Knopfakkordeon-Musik begeistert. So lernte ich zunächst autodidaktisch dieses Instrument. Die Orgel hat mich aber schon als Kind magisch angezogen. Zum Klavier und zur Orgel bin ich dann leider erst relativ spät nach meiner beruflichen Ausbildung gekommen.

F. Und das Evangelische?

A: Was ist DAS Evangelische? Die Bandbreite ist ja extrem weit gespannt. Mein Weg zum Glauben ist etwas verästelt. Aufgewachsen in einer Familie in gemischter Konfession, hatten meine Eltern keinen wirklichen Bezug zur Kirche. Da ich erst spät getauft wurde, stellte mir meine Mutter die Konfession frei. Durch meinen Freundeskreis hatte ich mit der katholischen Kirche Kontakt und entschied mich für diese Konfession. Als junger Erwachsener kam ich durch meine ersten Orgellehrer und Kantor intensiv mit der evangelisch-reformierten Kirche in Siegen in Kontakt. Auch stellte ich mir Fragen zu der katholischen Glaubenslehre und deren Dogmen in Bezug zu gesellschaftlichen Fragen. Dies alles führte dazu, dass ich 1992 zum evangelischen Glauben übertrat. Heute vertrete ich persönlich die Ansicht, dass in beiden Konfessionen Wertvolles zu finden ist. Für mich ist das Brückenbauen zwischen den Konfessionen wichtiger, als trennende Elemente hervorzuheben.

F. Welche Aufgaben werden Sie in der Pauluskirche übernehmen?

A. Zunächst gehört die musikalische Begleitung und Ausgestaltung der Gottesdienste an der Orgel oder am Klavier zu meinen Aufgaben. Ebenso die Leitung der bestehenden Chöre: Im Paulus-Chor und im Gospelchor Go(o)od Friends sind mir viele sehr nette und motivierte Sängerinnen und Sänger begegnet, die in mir Freude auf die gemeinsamen Proben geweckt haben.

Dann steht der Aufbau der bestehenden Chöre auf meiner Agenda. Dazu sind schon die Projekte Gospelchor-Workshop und Cho-Workshop geplant. Der Gospelchor-Workshop findet zu den üblichen Probenzeiten mittwochs, von 20 bis 22 Uhr, wöchentlich statt. Er beginnt am Mittwoch, 16. August und endet am 13. September. Am Samstag, 16. September ist Generalprobe mit Band. Den Abschluss bildet die Aufführung der eingeübten Stücke im Lichtspur-Gottesdienst am Sonntag, 17. September.

Der Chor-Workshop mit dem Paulus-Chor beginnt am Montag, 16. Oktober um 20 Uhr. Jeden Montag wird dann eine Adventskantate von Klaus Heizmann für Chor und Solisten geprobt. Diese soll dann am 2. Adventssonntag im Gottesdienst aufgeführt werden. Dieser Chorworkshop ist der ideale Einstieg in das Chorsingen, da die Chorstücke dieser Kantate sehr gut zu singen sind. Also ist jeder, der sich ausprobieren möchte, herzlich willkommen. Musikalisch kann man die Musik von Heizmann zwischen Klassik und Sacropop ansiedeln.

Weiterhin möchte ich eine Kinder- und Jugendchorarbeit ins Leben rufen: Dies soll über ein Musical-Projekt geschehen. Ebenso soll es voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte ein Projekt für ambitionierte Sänger*innen geben. Zum Kinderchor sowie zum Vocalensemble werden genauere Informationen folgen. 

F. Möchten Sie noch etwas ergänzen?

A. Ich freue mich einfach auf die Pauluskirchengemeinde und die Menschen, die mir begegnen. Auch freu ich mich, wenn sich Instrumentalisten aus der Gemeinde bei mir melden, um gemeinsam zu musizieren. Dies können modere Instrumente wie Schlagzeug, Gitarre oder klassische Instrumente wie Geige, Flöte etc. sein. Gemeinsam können wir dann schauen, ob und wie vielleicht ein Gottesdienst mitgestaltet werden kann. 

Weiterhin liegt mir die Orgel sehr am Herzen. Dazu möchte ich sowohl junge als auch ältere Menschen für dieses fantastische Instrument gewinnen. Für den Orgelunterricht habe ich ein modernes kreatives Konzept, welches den Beginn direkt auf der Orgel ohne Vorkenntnisse im Klavierspiel ermöglicht. Natürlich sind Kenntnisse auf dem Klavier von Vorteil. Interessenten können mich gerne ansprechen.

Wer ein Anliegen hat, kann mich entweder telefonisch unter 0176-24 52 14 10 oder per Mail unter michael.mueller-ebbinghaus@ekir.de kontaktieren.

Herzlich grüßt

Ihr Michael Müller-Ebbinghaus